Warum genau diese Rasse?
Als ich 2016 mit 5 Romanovschafen angefangen habe, war ich kompletter Neuling. Ich hatte keine Ahnung von Schafen, außer das, was ich mir angelesen hatte. Eigentlich war ich auf der Suche nach einer heimischen Schafrasse, wollte aber auch, dass mir die Schafe gefallen… ich bin aber erst einige Jahre später auf das Bentheimer Landschaf gestoßen.
Die Rauhwolligen Pommernschafe fand ich damals nicht so ansprechend (obwohl ich die mittlerweile auch toll finde!), die Skudden waren mir zu klein. In Gransee hatte jemand Romanovschafe und ich fand die äußerlich total ansprechend. Jedes Tier hat individuelle weiße Flecken im schwarzen Gesicht und an den Beinen, die Lämmer kommen ganz schwarz auf die Welt. Bei den Bentheimern sind die Flecken genau umgekehrt: schwarze Flecken auf weißem Haar.
Als ich feststellte, dass die Romanovs immer mindestens 3 Lämmer kriegten, oft 4, einmal sogar 5 (!), was für die Muttern äußerst kräftezehrend war, holte ich mir über die Jahre ein paar Coburger Fuchsschafe in die Herde. Diese Rasse ist auch gut geeignet für die Landschaftspflege, ist auch eine gefährdete Rasse, aber das Bentheimer hat letztendlich mein Herz erobert…
Von daher habe ich mich für dieses große Heideschaf entschieden, das im 18. Jahrhundert erstmals erwähnt wird. Es wurde wahrscheinlich aus verschiedenen Heideschafrassen im deutsch-niederländischen Grenzgebiet gezüchtet. Hierzu gibt es ein wunderbares Buch von Tobias Böckermann, “Das Bentheimer Landschaf”, in dem die gesamte Geschichte dieser tollen Landschafrasse, deren Entstehung, Gegenwart und Zukunft beschrieben wird.
Das Bentheimer Landschaf ist angepasst sowohl an trockene Standorte als auch an eher moorige, und genau diese kommen sehr nah beieinanderliegend hier bei uns vor. Entlang des Döllnfließes ist es anmoorig. Sobald das Gelände gen Kiefernwald ansteigt, wird es sandig und trocken. Die Bentheimer sind mir gute Partner im Kampf gegen das sich ausbreitende Landreitgras. Im Rahmen des Vertragsnaturschutzes ist mir das als Hauptaufgabe zuteil geworden, und es zeichnen sich über die Jahre echte Erfolge ab…die Wiesen werden artenreicher, zahlreiche Vogelarten (wie z.B. der Wiedehopf) nutzen das reiche Insektenangebot. Mistkäfer, Schmetterlinge, Eidechsen, Grashüpfer, … es ist eine Fülle an Flora und Fauna zu beobachten.
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